Samstag, 29. Juni 2013

Josie im Nacken

Wie schön ist es doch, wenn eine gepflegte Dame einem folgt, J und das über hunderte von Kilometern. Wie kam es dazu ?

 


Nach dem Flug Calgary Toronto übernahm ich in Mississauga bei Toronto einen Freightliner-Truck. Jörg wechselte dort den Trailer, und war laut telefonischer Absprache eigentlich schon weg, bis ich kam, eigentlich halt, weil, er war noch da und fuhr dann ab, und ich konnte noch nicht los, so verabredeten wir uns auf einen Plausch am nächsten Tag, weil wir die gleiche Richtung hatten. Es ergab sich rein zufällig, weil von Toronto nach Winnipeg gibt es über 2.000 km ja nur eine Straße J und die Provinz Ontario ( dreimal so groß wie Germany ) hat ja „Dorfcharakter“, dass Josie schon wach war, als ich irgendwo in den Wäldern an ihr vorbeidampfte, locker angehupt ( hallo wach ) hatte Ihr Herr und Meister schon gefrühstückt, und nichts Besseres zu tun, als etwas später in meinem Rückspiegel aufzutauchen,


 


und fortan den „Windschatten“ des Freightliners zu nutzen und nicht mehr aus meinen Spiegeln zu verschwinden. So etwas ist eigentlich nicht planbar, in diesem riesen Land, aber es passiert halt und macht dann tierischen Spaß.

  
Während die Dame und das junge Küken auf dem Parkplatz weilten, und sich wohl über ihre Lenker ausließen, saßen wir dann drinnen beim Kaffee zum späten Brunch. Und schafften es sogar, unsere Lady´s später, wiederum einige hundert Kilometer weiter, parallel zur Ruhe zu Betten J, und das immer noch mitten in den Wäldern von Ontario.
  

Ich „durfte“ ganz früh los, wie sich später herausstellte überflüssiger weise, und so ließ ich Josie im Morgennebel allein, Jörg noch schlafen, und rollte weiter auf dem Highway 17 Richtung Westen gen „Lake of the Woods“, ein mehr als zutreffender Name. 
 


Bei dieser Brückenbaustelle waren alle schön vorsichtig, und das Pilotcar geleitete uns sicher über dieselbe, wir wollten ja nicht, dass das Gleiche wie im State Washington vor ein paar Wochen passiert J. ( Siehe Post vom  06.06.13 D-Day ) Und so fuhr der Junge in seinem Pickup immer hin und her, und zwei weitere Leute regelten den Verkehr – wie immer locker und entspannt. Immerhin ist dies eine von den zwei Hauptdurchgangsstraßen zwischen den Provinzen Ontario und Manitoba.




So schaun wir mal was das Wochenende bringt, schließlich ist am Montag Feiertag - CANADA Day  -


take care and see you soon


Dienstag, 25. Juni 2013

Ein Trucker geht in die Luft

und das gleich in mehrfacher Hinsicht.
Erstens vor Freude, dass so viele Leser Anteil haben an unseren kleinen Abenteuern, jetzt schon fast 5.000 mal angeklickt in den etwas mehr als drei Monaten die wir in Kanada sind. Erneut ein herzliches Dankeschön, ich bemühe mich weiterhin.
Zweitens gehe ich aber nicht in die Luft, weil die Canadian Railway im Schneckentempo an mir vorbeizieht, weil, das kennt man ja.


Es dauert halt, wie das Warten auf den zugeteilten Truck, und deswegen gehe ich in die Luft - mit dem Flieger nach Toronto, um dort mal eben einen Truck zu übernehmen, wenn alles klappt. Nur zum Verständnis Calgary - Toronto ist fast so weit wie München - Las Palmas, wobei ich keinen Urlaub mache :-)), und immer noch im selben Land bin. Ich freue mich, wenn mir meine Leserschaft die Daumen drückt, und werde hoffentlich in Kürze weiter berichten



take care and see you soon


Freitag, 21. Juni 2013

Wasser Marsch

"gebrannt" im eigentlichen Sinne hat es nicht, Wasser kam allerdings in rauhen Mengen, sogar mancher Polizeiwagen wurde überrascht


Wie bereits wohl allgemein bekannt, erwischte Calgary das Hochwasser - und nicht zu knapp. Am Freitag früh um 01.00, glücklicherweise war ich zu hause, rollte dann ein trockenes Polizeiauto durch unsere Straße


und tat per Sirene und Lautsprecher kund, daß unser Stadtteil umgehend evakuiert wird. Wieviel Zeit blieb, wußte keiner, es war nichts zu sehen und zu hören vom Fluß, aber die Männer in Uniform, wie immer höflich und freundlich, ließen keinen Zweifel am Ernst der Situation. Also das Wichtigste in den Jeep gepackt und das Weite gesucht. Vorab, es blieb bei uns alles trocken, wir waren nur ein paar Stunden bei Freunden, aber bisschen dramatisch war´s schon. Am nächsten Morgen bot sich von der Autobahnbrücke folgendes Bild


ordentliche Wassermassen wälzten sich durchs Tal
- hier zur Erinnerung


das war vom März, und dieses Bild bot sich heute, Ufer und Weg unter Wasser


rechts oben hinten sieht man ein paar Häuser unseres Gemeindeteiles, und hier evtl. ein kleiner Eindruck auch von der Geschwindigkeit mit der das Wasser durch das Tal schoss


Wir bekamen wirklich keine nassen Füsse, das unangenehme Nass stoppte rechtzeitig - Glück gehabt, es fehlte nicht sehr viel, und aufregend war´s sowieso.


Am Nachmittag schien sogar schon wieder die Sonne, sehr viel Regen gab es eigentlich gar nicht, aber in den nahen Rockies wohl, Canmore traf es ziemlich schlimm, und das Wasser mußte ja irgendwo hin, so kam es dann bei uns vorbei.


In Downtown Calgary und anderen Gemeindeteilen gab und gibt es heftige Überschwemmungen. Und auch flußabwärts in High River, nomen est omen, steht das Wasser sehr hoch. So hoffen wir, das der Pegel weiter sinkt und wir eine trockene Nacht verbringen können.


take care and see you soon


Dienstag, 18. Juni 2013

Nahverkehr

Hier noch ein kleiner Nachtrag zu durchrollten Landschaften, ( ein wenig Alberta und Arizona ) es ist ein erster Versuch im Netz und auch die Reflektionen und Fliegen bitte ich zu entschuldigen, Besserung steht an. So - sound on - klick and enjoy


Es war eigentlich überfällig, und so zogen wir am Sonntag nach Downtown Calgary. Ich hatte ja die 6. Ave schon mit dem Truck durchrollt, und jetzt wollten die Mädels das endlich auch mal zu Fuß erleben. Den Jeep in der fast leeren Innenstadt unter dem Aussichtsturm geparkt,


das Wetter war mal wieder erste Sahne, und die Fußgängerzone nur ein paar Schrittchen entfernt


sehr schön und grün gestaltet, mit reichlich Straßenkaffee´s und natürlich auch am Sonntag offenen Geschäften



An den Farben wurde nix getrickst, der Himmel war wirklich so blau, und auch die Wolken haben wir nicht extra gewaschen. Manche Häuser sind für hiesiege Verhältnisse uralt, vorne 1855 hinten deutlich jünger


Die "berittene" Polizei war äußerst nett und gestattete ein Bild von drei Harley´s und einer BMW,


bevor sie weiter eine "Jesus liebt Dich" Demonstration durch die Fußgängerzone begleiteten alles locker und relaxt.



Wir machten ein Päuschen, nachdem Stefanie jetzt Ihren Hut für die anstehende Stampede besitzt


und sahen dem bunten Treiben interessiert zu. Calgary und seine Bewohner zeigten sich mal wieder von Ihrer besten Seite, und wir mußten am Sonntag nicht mal Parkgebühren bezahlen.


take care and see you soon



Freitag, 14. Juni 2013

Am Rande bemerkt

noch habe ich keinen "festen" Truck, aber keine Eile, das wird schon. So war es eher eine ruhige Woche, meistens im "Nahverkehr". Dabei begegnen einem mit offenen Augen immer wieder Kuriositäten die ich Euch nicht vorenthalten will.


Dieser Kleinlaster wurde transportiert, er fuhr nicht mehr selbst, aber irgendwer wird ihn wieder zum Leben erwecken. Seine legale Zeit endete schon


1970, laut Nummernschild und vor über 40 Jahren hatte er bestimmt auch schon ein "paar" Jahre auf dem Buckel.
Dieser gelbe Kipper hier war deutlich jünger, kleiner und perfect gesichert auf einem anderen "Flatbed" unterwegs


wobei man über die Ausnutzung des vorhandenen Transportvolumens sicher trefflich streiten könnte.
Der "professional driver" sollte ja vorausschauend im Verkehr unterwegs sein, dem stehen manchmal allerdings reichlich Chrom Accessoirs im Wege


seis drum, das Gerücht hält sich hartnäckig, dass die "Pete´s" eh nur geradeaus rollen und die Fahrer angeblich keine Sitze im Führerhaus haben, weil sie da noch rausschauen wollen - wer´s glaubt - schön anzuschauen ist´s allemal - putzen wollte ich es eher nicht.
Dafür gibt es direkt nach der Grenze USA-Kanada eine interessante kleine Lokalität


wahrscheinlich variieren die Öffnungszeiten nach Warendurchgang, entweder bis Mitternacht, oder bis 2 Uhr morgens, und die Kid´s bleiben brav draußen. Ich war übrigens auch nicht drin, aber die Herren vor der Tür waren nett und sahen gar nicht wie Schmuggler aus. So ging die Woche ins Land und immer kürzere Nächte brechen an, aber keine Bange, ab Ende nächster Woche geht es schon wieder scharf auf Weihnachten zu




take care and see you soon



Montag, 10. Juni 2013

Über Berge und durch Wüsten

ein paar Eindrücke der letzten Woche, bei bestem Wetter und nachdem alle Verspätungen in der Vergangenheit lagen ☺. Hier aus Oregon ein bisschen mountain view,



und dem höchsten Punkt auf der I 5 gen Süden, etwas über 1400m über NN, der Truck machte allerdings die meiste Arbeit ☺ ich sicherte ihn nur gegen Umfallen.

  
und aus der Mojave Wüste in Nevada
  

bei 42 Grad Celsius, Aussenthemperatur, wollte mein Incabber auch mal ans Steuer, so konnte ich diese Fotos schiessen. Unsere Klimaanlage arbeitete glücklicherweise problemlos.

  
Ein ordentliches Frühstück kam gerade recht, üblicherweise Eier mit Speck, und diesmal mit gebackenem Rindfleisch. Das Bild mit dem anschließenden Fruchtsalat hebe ich für´s nächste Ma(h)l auf.
  

Die abendliche Dusche war mehr als willkommen, bevor im nahen und nagelneuen Mc Donalds die Mails gecheckt und ggfs auch beantwortet wurden.
 



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Donnerstag, 6. Juni 2013

D - DAY

06. Juni, aber nicht damals vor 69 Jahren, und auch keine kriegerischen Nachbar-Handlungen, weil ein kanadischer Truck eine US Brücke auf der I 5 derart beschädigte, dass sie danach einbrach.  Glücklicherweise kamen wohl keine Menschen ums Leben.

Da kamen wir nicht durch


Es ist ja nur ein kleiner Teil :-)) der fehlt. Naja, die Konstruktionen haben teilweise schon ein paar Tage auf dem Buckel,


nein, D – Day steht für Delay Day, alles mit Verspätung. Die Brücke an der I 5 kostete uns nur 20 Minuten auf dem Weg die Küste entlang nach Kalifornien. Der Zoll vorher kostete uns unglaublicherweise 2 Stunden, normalerweise sind es 5 Minuten, dazu verzögerte sich die ohnehin späte Abfahrt, und noch ein riesen Stau auf dem Umgehungs Highway rund um Seattle,


alles in allem ein richtiger Delay Day. Also es geht nicht immer alles glatt, aber wir nahmen es gelassen, mein Incabber und ich plauderten über Gott und die Welt, und ich lernte einiges an interessanter Heimatkunde über Kanada dazu. Wenn man z B den Kicking Horse Pass auf dem Weg nach Vancouver passiert, beginnen im Umkreis von ein paar hundert Kilometern, also „nichts“ für hiesige Verhältnisse, 4 Flüsse, ( Kicking Horse River, Smokie River, Milky River und natürlich der Bow River, der kommt ja durch Calgary). Einer fließt nach Norden ins Polar Meer, einer in die Hudson Bay, einer in den Mississippi und damit in den Atlantic und last not least einer in den Pazifik. Amazing. Später am Abend hatte sich die Verkehrslage weitgehend normalisiert, also es war, wie so oft,  nix mehr los J und wir rollten entspannt in die Nacht hinein um noch ein paar Meilen in den Süden zu schaffen. Zwischen 150 Truck´s gab es dann noch eine „kleine“ Einparkübung, und dann hieß es Feierabend, oder auch: let´s call it a day.


Manchmal entzückt die Rückseite mehr als die Front



take care and see you soon



Samstag, 1. Juni 2013

Beautiful British Columbia

Direkt nach der Rückkehr aus dem Süden wurde das obligatorische Mountain Training absolviert. Natürlich in  der englischsten aller kanadischen Provinzen in BC. Jede Provinz hat hier ihre eigene Nummernschild Unterzeile - Alberta zum Beispiel "Wild Rose Country"
und BC eben "Beautiful British Columbia", auch eine durchaus zutreffende Aussage.


Nachdem wir von Calgary aus 80 km "Schwung" holten erklomm der Truck die Berge, und vor dem Bergab rollen die obligatorischen Bremsen Check Plätze, damit möglichst auf einer 20 km langen Bergabfahrt nichts passiert. Während man in Europa in 2,5 Stunden über den Brenner rollt, macht man dies hier auf über 700 km. Andere Dimensionen, wie bekannt. Vor Vancouver wurde der Trailer getauscht, und dann ging es in der Abenddämmerung ab Hope immer nach Norden


den Fraser River flußaufwärts, benannt nach Simon Fraser, einem der Entdecker dieser wild romantischen Landschaften. Er machte dies allerdings zu Fuß. Ca 600 km zweispurige Landstraße, so ungefähr München - Hildesheim. Es ist nicht einfach dies zu beschreiben - keine Ampel, kein Stau, und hin und wieder mal eine Kaffeebude, damit dem Fahrer der "Sprit" nicht ausgeht. Vorher volltanken ist anzuraten. Auf dem Navi sieht das ungefähr so aus


oben links noch 180 km bis zum nächsten Abzweig, Ziel in 423 km z. Zt. 76 km Speed, bei 100 km/h die erlaubt sind. Meist kein Problem auf diesen Straßen.
In Prince George den Trailer getauscht, und weiter gings nach Hinton,  in der Abenddämmerung durch den Jasper National Park, so konnte ich meinen ersten Elch leider nicht mit dem Foto einfangen. Wildlife gab es reichlich, Wapitis, Deers, sogar ein Kojote im Straßengraben beim "Jogging". Am nächsten Morgen dann entspannt die letzten 300 Kilometer nach Edmonton gerollt.


Die Straßen sind wirklich meist so leer, bin gespannt wie der Sommer wird, wenn hier die Touristen rumsausen.



take care and see you soon